Feministischer Selbstbehauptung und Selbstverteidigung (SB/SV) reicht es nicht, die offensichtlichen gewalttätigen Übergriffe auf Frauen abzuwehren, die tagtäglich passieren. Es geht darum für Würde, Respekt und Selbstbestimmung von Frauen einzutreten.

Das bedeutet:
• den eigenen Bewegungsraum zu erweitern und nicht nachts vor Angst das Haus nicht zu verlassen
• sich gegen Vorgesetzte und Mitarbeiter_innen durchzusetzen
• die eigene Würde und Selbstbestimmung an erste Stelle zu setzen, statt die Anforderung zu erfüllen, höflich und nett zu sein.

Feministischer SB/SV geht es nicht um Abwarten und Reagieren auf Situationen. In Feministischer SB/SV geht es darum zu wissen, dass ich hinschauen, Situationen anschauen und einschätzen kann, dass ich Entscheidungen treffen kann, dass ich immer verschiedene Handlungsoptionen habe.

Feministische SB/SV ist Primärprävention, die flächendeckend überall von qualifizierten Trainerinnen angeboten werden sollte. Primärprävention setzt an, bevor Gewalt stattfindet. Gleichzeitig gibt es auch Raum zum Umgang mit bereits erlebter Gewalt. Zu Grunde liegt feministischer SB/SV eine genaue Analyse patriarchaler Verhältnisse sowie der Rollenzuschreibungen und Gewalt, die dadurch verursacht wird. Feministische SB/SV zu fördern heißt, den Lebensalltag von Frauen und Mädchen grundsätzlich zu verbessern.

Prof. Liz Kelly hat untersucht, wie sehr die Rolle von feministischer Selbstverteidigung in der Prävention von Gewalt gegen Frauen unterschätzt wird.
Hier kann man die Studie in Englisch lesen (pdf-Dokument)

Die Autorin Mithu Sanyal plädiert für Feministische SB/SV an allen Schulen und hat einen Artikel in der Tageszeitung taz veröffentlicht.

 

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